Kritik an Bischof wegen Groer-Messe

Die angekündigte Teilnahme von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics beim Gedenkgottesdienst anlässlich des zehnten Todestages von Kardinal Groer sorgt für Aufregung. Die Plattform „Betroffene Kirchlicher Gewalt“ legt schärfsten Protest dagegen ein.

Groer musste Mitte der 90er-Jahre aufgrund von Missbrauchsvorwürfen als Wiener Erzbischof zurücktreten. Kardinal Groer habe eine Spur der seelischen Verwüstung, unter anderem mit Suizidfolgen durch das Land gezogen, so die Opfer-Plattform. Viele seiner Opfer würden bis heute leiden.

Diözese: „Etwas ganz Selbstverständliches“

Seitens der Diözese Eisenstadt verteidigt man die Teilnahme von Zsifkovics an der Gedenkmesse am 8. April. Das Totengedenken sei „Teil der Kultur menschlicher Gesellschaften“, insbesondere Teil von Kultur und Ritus der Katholischen Kirche: „Wenn gläubige Christen ihrer Toten - ohne Ansehen der Person und ihrer Beurteilung durch weltliche Instanzen - im Rahmen von Gottesdiensten gedenken und für sie beten, dann ist das etwas ganz Selbstverständliches.“

„Ebenso sei es üblich, dass ein Bischof der Gedenkfeier für einen anderen verstorbenen Bischof vorsteht“, hieß es in der Stellungnahme weiter.