Kairo: Sieben Jahre Haft für Burgenländer

Im Fall jenes 33-jährigen Burgenländers, der wegen des Verdachts des Waffenschmuggels in Kairo in U-Haft sitzt, ist am Montag in der ägyptischen Hauptstadt das Urteil gefällt worden: Der Mann wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Die Ehefrau des Bad Sauerbrunners, Lisa Führinger, ist über das Urteil schockiert. „Ich habe ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dass das Strafausmaß so hoch wird“, sagte sie dem ORF Burgenland in einem Telefonat. Lisa Führinger war bei der Urteilsverkündung in Kairo nicht dabei, sie befindet sich in Österreich. Sie habe am Sonntag mit ihrem Mann telefoniert und da sei er voller Hoffnung gewesen, dass er Ende März nach Hause komme, so Lisa Führinger.

40 Tage Zeit für Berufung

Das Außenministerium hat Montagnachmittag das Urteil für den 33-jährigen Burgenländer bestätigt. Auf Anfrage der Austria Presse Agentur hieß es, dass dieses nicht rechtskräftig sei. „Jetzt sind 40 Tage Zeit, um gegen das Urteil zu berufen“, so ein Sprecher. Man gehe davon aus, dass Hannes F. Berufung einlegen werde. Er müsse dies nun mit seinem Anwalt abklären.

Ob eine Auslieferung nach Österreich möglich sein wird, dazu konnte der Sprecher zunächst nichts sagen. Man müsse sich das nach dem Ende des Verfahrens - also sobald das Urteil rechtskräftig ist - ansehen. Der Prozess gegen Hannes F. war zehn Mal vertagt worden, bei der elften Verhandlung am Montag fiel schließlich das harte Urteil.

Drei Mitangeklagte ebenfalls verurteilt

Ein deutscher Kollege des 33-jährigen Burgenländers sowie ein Ägypter wurden zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Ein weiterer Ägypter erhielt ebenfalls sieben Jahre. Eine Geldstrafe in der Höhe von 31.500 Ägyptischen Pfund (3.575,36 Euro) werde unter den vier Angeklagten aufgeteilt, sagte die Ehefrau.

Unmenschliche Haftbedingungen

Wegen eines Auftrags zur Bewachung eines Schiffstransports reiste der Burgenländer im November 2011 mit vier deklarierten Gewehren und 200 Schuss Munition im Gepäck nach Ägypten. Der Inhalt seiner Koffer wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Kairo klickten noch am Flughafen die Handschellen.

Der Mann sitzt seitdem in Kairo unter unvorstellbaren Bedingungen in Haft. Er ist in einer Zelle mit mehr als 60 Häftlingen untergebracht und hat gesundheitliche Probleme.

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