Papstrücktritt: Bilanz von Weggefährten

Am Donnerstag endet das nicht unumstrittenes Pontifikat von Papst Benedikt XVI., dessen größte Reform vielleicht gerade das Ende war. Am Mittwoch war der letzte große öffentliche Auftritt von Papst Benedikt XVI.

Um den 10. März herum wird die Wahl des neuen Papstes beginnen, das Konklave. Am Mittwoch hielt der scheidende Papst, Benedikt der XVI., seine letzte Generalaudienz am Petersplatz. Mehr als eine Viertelmillion Menschen war dabei. Am Donnerstag war der letzte Tag seines nicht unumstrittenen Pontifikats, dessen größte Reform vielleicht gerade das Ende war.

Die Aufregung war groß, als der Papst vor zwei Wochen seinen Rücktritt bekanntgab. Jetzt, am Ende seines Pontifikats, blickten auch seine Weggefährten im Burgenland noch einmal zurück.

Vermisste Nähe zum Volk

„Ich habe ihn schon vorher geschätzt, und auch während seines Pontifikates - vor allem wegen seiner theologischen Aussagen. Wenn man so zurückblickt, dann habe ich den Eindruck, dass er eigentlich Professor geblieben ist. Ihm hat die Nähe zum Volk gefehlt“, so Bischof Paul Iby.

„Er war ein Lehrer auf dem Petrusamt. Der Lehrstuhl, das war die Kanzel, das waren seine Orte, wo er stark gewesen ist. Seine Worte waren wirklich großartig“, so Dompfarrer Josef Prikoszovits.

Papst Abschied

ORF

Petersplatz bei letzter Generalaudienz

Zahlreiche Krisen

Zahlreiche Krisen prägten das Pontifikat Benedikts. Vom Missbrauchskandal bis hin zur umstrittenen Pius-Bruderschaft, in und außerhalb der Kirche hätten sich viele mehr Reformeifer vom scheidenden Papst gewünscht. Für den Nachfolger liegt die Latte jetzt hoch.

„Er braucht sicher gute Berater und viel Mut, weil es stehen sehr viele Dinge an. Die Ökumene ist sicher ein wichtiges Thema, die Einheit der Kirchen. Thema ist auch die Stellung der Frau in der Kirche“, so Provinzoberin Schwester Consolata.

„Das Besondere ist für mich die Abdankung vom Amt. Das ist für mich ein Tabubruch und stellt das Papstamt in ein neues Licht. Das gibt Hoffnung auf Reformen“, so Eduard Posch von der Laieninitative. Wer als Papst nachfolgen wird, das werden die wahlberechtigten Kardinäle in den kommenden Tagen entscheiden.