Mathematik: Burgenländer im Mittelfeld

Am Dienstag wurden erstmals österreichweit Resultate der nationalen Bildungsstandard-Erhebung veröffentlicht, die zeigen sollen, wie es um die Mathematik-Kenntnisse der 14-Jährigen in Österreich bestellt ist. Das das Burgenland liegt im Mittelfeld.

Österreichweit wurden mehr als 7.960 Schüler in den vierten Klassen Hauptschule/Neue Mittelschule/AHS-Unterstufe im Fach Mathematik getestet. Das entspricht rund 92 Prozent aller Schüler dieser Schulstufe. Die burgenländischen Schüler erreichen einen Mittelwert von 532 Punkten, das entspricht in etwa dem Österreich-Schnitt von 535 Punkten.

Jeder zweite erfüllt Standards

Konkret erfüllte jeder zweite burgenländische Schüler die vorgegebenen Bildungsstandards. Im Vergleich mit den übrigen Bundesländern gibt es im Burgenland vergleichsweise etwas weniger Spitzenschüler, aber auch etwas weniger Risikoschüler.

Große Unterschiede gibt es zwischen Pflichtschulen und Allgemein bildenden höheren Schulen. Auch die Herkunft und das soziale Umfeld der Schüler haben großen Einfluss auf deren schulische Leistungen. Verbesserungen seien nötig, sagt Landesschulrat Gerhard Resch.

Gut beim Rechnen, weniger gut bei Statistiken

Beim Rechnen haben die Schüler im Burgenland gut abgeschnitten, weniger gut gelaufen ist es bei Statistiken und dem Interpretieren von Daten. Jetzt sollen die Ergebnisse der einzelnen Schulen genau ausgewertet werden. In jenen Schulen, in denen die Vorgaben nicht erfüllen wurden, soll der Unterricht verbessert werden, so Resch.

Am schlechtesten haben übrigens die Wiener Schüler bei den Mathematik-Tests abgeschnitten, am besten jene aus Oberösterreich.

Gewerkschaft fordert zusätzliche Ressourcen

Angesichts der Ergebnisse der Mathematik-Bildungs-Standards fordert der Vorsitzende der burgenländischen Pflichtschullehrergewerkschaft Johann Farkas von der Politik zusätzliche Ressourcen für die Volksschule.

In der ersten und zweiten Schulstufe sollte es Zweitlehrer geben. Außerdem sollte in der Volksschule Unterricht in Kleingruppen erfolgen und in keiner Klasse sollten mehr als 20 Schüler sitzen. Um diese Forderungen durchzusetzen, wird jetzt eine Unterschriftenaktion gestartet, so Farkas.

Resetar: In Qualität investieren

Es zeige sich, dass verstärkt in die Qualität des Unterrichts investiert werden müsse. Es dürfe nicht eine überbordende Schulverwaltung finanziert werden, sagt Bildungslandesrätin Michaela Resetar (ÖVP). Für Resetar zeigt das Ergebnis auch, dass das Gymnasium als Schulform beibehalten werden muss.

FPÖ: Nivellierung nach unten

Die Mathematik-Bildungstests zeigen für das Burgenland kaum Spitzenleistungen, es gebe eine Nivellierung nach unten, so FPÖ-Bildungssprecherin Ilse Benkö. Bei einer genauen Überprüfung zeige sich, dass das Burgenland Schlusslicht in Österreich sei, verantwortlich dafür sei die Bildungspolitik der SPÖ, so Benkö. Sie fordert die Veröffentlichung der Ergebnisse einzelner Schulen.