Schüsse auf Wohnhaus in Mattersburg

Ein rätselhafter Vorfall hat sich in der Nacht auf Dienstag in Mattersburg abgespielt. Auf ein Mehrparteienhaus wurden Schüsse abgegeben. Verletzt wurde niemand. Die Schüsse dürften laut Polizei absichtlich abgefeuert worden sein.

Die beiden Schüsse wurden gegen Mitternacht abgefeuert und zwar von einer Böschung aus, die zu einer Sportanlage gehört. Ein Projektil durchschlug einen Jalousienkasten beim Mehrparteienhaus in der Mattersburger Wienerstraße, zwei Fensterscheiben gingen zu Bruch, Jalousien wurden beschädigt.

Blick auf den Ort, von dem die Schüsse abgegeben wurden

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Blick auf den Ort, von dem die Schüsse abgegeben wurden

Loch im Fensterrahmen

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Das Projektil schlug in einen Fensterrahmen ein

Projektil durchschlug Fenster

Die betroffene Wohnhausanlage liegt am Stadtrand. In der Nachbarschaft befinden sich ein Fitnessparcours und eine Bahnstrecke. „Dahinter ist dann freies Feld“, so ein Beamter. Bei der Polizei war zunächst der Anruf eingegangen, dass in einer Wohnung im zweiten Stock ein Fenster kaputt sei.

Bub schlief in Zimmer

In einem Fall drang ein Geschoss durch ein Fenster, im anderen Fall durchschlug das Projektil einen Jalousienkasten. In dem Zimmer schlief ein etwa zweijähriger Bub.

„Es war so um 23 Uhr, da haben wir einen Bumperer gehört und ich habe ins Zimmer geschaut und es war ein Loch in der Wand. Wer es war, wissen wir nicht. Es war ein Schuss. Mein Sohn hat zu diesem Zeitpunkt in dem Zimmer geschlafen", schildert die Mutter des Buben.

Der Bub hat von dem Vorfall nichts mitbekommen. Seine Mutter hatte ihn ins andere Zimmer gebracht und die Polizei verständigt.

Kind, das im Zimmer schlief, in dem das Projektil einschlug

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Das Kind, das im Zimmer schlief

Die Mutter des Kindes

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Die Mutter des Kindes

Polizei: „Absichtliche Schüsse“

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass die Schüsse absichtlich abgefeuert wurden. „Da können wir auch nur spekulieren. Aber wir haben Erfahrungswerte, und da wissen wir, dass es oft ganz banale Alltagsmotive sind wie Nachbarschaftsstreit bis hin zu handfesten weltanschaulichen Motiven gegen irgendwelche bestimmten Gruppen“, sagt Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt über mögliche Motive.

„Sehr wahrscheinlich ausschließen können wir, dass es sich nicht um einen Fehlschuss eines Jägers handelt“, so der Beamte weiter.

Schusskanal soll rekonstruiert werden

Zwischen den betroffenen Wohnungen befindet sich ein Stiegenhaus. Das sichergestellte Projektil dürfte aus einer Jagdwaffe abgefeuert worden sein, die Tatortarbeit sei jedoch noch im Gange. Dabei soll auch versucht werden, den Schusskanal zu rekonstruieren, hieß es von der Polizei. Wer wie oft geschossen hat, steht derzeit noch nicht fest.

Keine Verletzten

Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen. Aufgrund des Projektils, das in der Decke steckt wird nun versucht, das Kaliber der Schusswaffe zu ermitteln.