Therme Stegersbach: RH-Kritik an Verkauf

Der Landesrechnungshof hat den Verkauf des Thermenressorts Stegersbach durch die WiBAG an den Tiroler Hotelier Karl Reiter überprüft. Die Kritik: Der WiBAG wäre ein Verlust von sieben Millionen Euro entstanden, hätte das Land nicht eingegriffen.

Das Thermenressort wurde im März 2008 an den Tiroler Hotelier Karl Reiter verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Jetzt steht genau dieser Kaufpreis in der Kritik des Landesrechnungshofes.

Dort heißt es: „Durch den Verkauf des Thermenressorts Stegersbach wäre der WiBAG ein Eigenmittelverzehr in der Höhe von rund sieben Millionen Euro entstanden. Durch den Einsatz von flankierenden Maßnahmen belief sich der endgültige Verlust der WiBAG aus dem Verkauf der Therme auf rund 1,5 Millionen Euro. Bei den flankierenden Maßnahmen handelte es sich u.a. um die Aufnahme eines Darlehens durch die WiBAG in der Höhe von 5,5 Millionen Euro, zu dessen Bedienung sich das Land Burgenland verpflichtete.“

Und das obwohl das Angebot von Reiter - der im Bericht aus rechtlichen Gründen nicht namentlich genannt wird - mit seinem Angebot deutlich über dem Marktwert lag. Allerdings hatte die WiBAG zuvor schon viel Geld in Stegersbach investiert - Investitionen, die sich nicht im Marktwert widerspiegeln lassen.

Honorar von 95.000 Euro

Der Rechnungshof kritisiert auch, dass die Ausschreibungsfrist anstatt der vorgesehenen zwei Monate nur zwei Wochen dauerte. Zudem stellt der Landesrechnungshof fest, dass ein Honorar von 95.000 Euro für die rechtliche Betreuung des Verkaufs der Thermen in Stegersbach und Lutzmannsburg ausbezahlt wurde, obwohl nur Stegersbach privatisiert wurde. Der Bericht wird im Dezember im Landtag diskutiert.