Unterschätzte Krankheit: Lymphödem

150.000 bis 200.000 Menschen österreichweit sind am Lymphödem erkrankt, einer oft unerkannten, unterschätzten Krankheit. Das Gesundheitszentrum Bad Sauerbrunn ist am Samstag Schauplatz der Jahrestagung der Österreichischen Lymph-Liga.

Die Lymphgefäße sind für den Abtransport von Flüssigkeit, Eiweiß, Zellen, Fetten und Fremdstoffen aus dem Körpergewebe verantwortlich. Wo der Abtransport gestört ist, kommt es zum Stau und damit zu Entzündungen, zu Schwellungen und Schmerzen, dem so genannten Lymphödem. Auch junge Menschen können daran erkranken. Fachgerechte Bandagierung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Junge Frau wird bandagiert

Lymph-Liga Österreich

Auch junge Menschen können am Lymphödem erkranken

Aufwändige Therapien

Leiterin der Landesstelle der Österreichischen Lymph-Liga ist Edeltraud Koppy aus Parndorf (Bezirk Neusiedl am See). Sie selbst lebt seit Jahren mit dieser Erkrankung. „Bei mir wurde es vor 13 Jahren diagnostiziert. Man kann es überall bekommen - Beine, Arme, Kopf, in den Organen, am Rumpf, überall.“ Und die Therapien sind aufwändig.

Lange Zeit bis zur Diagnose

Österreichweit sind nach offiziellen Angaben 130.000 Menschen davon betroffen. Es könnten aber wesentlich mehr sein, oft würden alle möglichen Symptome, aber das Ödem selber gar nicht behandelt, sagt Edeltraud Koppy.

„Ich weiß aus einer Studie, dass es ungefähr zehn Jahre dauert, bis man richtig diagnostiziert wird. Man geht zehn Jahre mit einem Lymphödem herum und fühlt sich als Außerirdischer, weil keiner einen versteht und man selbst das Problem hat. Es gehört noch viel gemacht“, sagt Koppy.

Jahrestagung mit Experten

Die Jahrestagung der Österreichischen Lymph-Liga wird am Vormittag in Bad Sauerbrunn eröffnet. Dabei sind herausragende Mediziner, Psychologen und Therapeuten aus unterschiedlichen Fachbereichen.

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