Trend zu Bürger- und Namenslisten

Aus den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2012 ist ein Trend zu Namens- und Bürgerlisten ersichtlich. So stellen die Liste Burgenland und die ihr zuzurechnenden Listen nun 39, sonstige Listen 122 Gemeinderäte.

Im Burgenland wird es künftig fünf Bürgermeister geben, die einer Namens- oder Bürgerliste vorstehen. In Deutschkreutz geht das Amt des Ortschefs erneut an die LBL, in Bocksdorf, Bad Sauerbrunn, Parndorf und Rohr an die dort angetretenen unabhängigen Namenslisten.

„Liste Parndorf“ : Absolute Mehrheit im Gemeinderat

Die Liste Parndorf (LIPA) hat nach den Gemeindewahlen am Sonntag doppelt so viele Mandate im Gemeinderat wie davor - nämlich 14. Die LIPA hat damit die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Wolfgang Kovacs wurde erneut - mit einer überwältigenden Mehrheit - zum Bürgermeister gewählt: Von 2.380 gültigen Stimmen entfielen 1.648 auf ihn.

„Das Ergebnis hat mich sicher überrascht. Ich habe mit einer Stichwahl gerechnet, umso mehr freut es mich, dieses eindrucksvolle Ergebnis zu haben.“

Dass er keine große Partei hinter sich hat, stört den Bürgermeister nicht. „Ganz im Gegenteil, wir sind dadurch viel freier, wir brauchen uns an keiner Partei orientieren, sondern wir haben die Möglichkeit, Politik nur für Parndorf zu machen“.

Von rot umgedreht

Bereits vor fünf Jahren hat die LIPA für eine politische Veränderung gesorgt und das rote Parndorf umgedreht. Wolfgang Kovacs sicherte sich nach einem Kopf an Kopf Rennen - bei der Stichwahl - das Bürgermeister-Amt, jeder zweite wahlberechtigte Parndorfer gab Kovacs seine Stimme. Der SPÖ-Kandidat Anton Gabriel unterlag Kovacs in der Stichwahl mit 47 Prozent Wählerzustimmung, eine jahrzehntelange SPÖ-Herrschaft ging zu Ende.

Die „LIBS“ in Bad Sauerbrunn

Bürgermeister Gerhard Hutter von der Unabhängige Liste Bad Sauerbrunn (LIBS) konnte seinen Erfolg bei den Wahlen am Sonntag wiederholen. Er wurde erneut zum Bürgermeister gewählt. Außerdem hat die LIBS mit zwölf Mandaten weiter die absolute Mehrheit im Gemeinderat.

Die „UDW“ in Wulkaprodersdorf

In Wulkaprodersdorf (Bez. Eisenstadt Umgebung) hat die „Unabhängige Liste Wulkaprodersdorf“ (UDW) die absolute Mehrheit der SPÖ gebrochen und die Stichwahl erzwungen. Außerdem hat die UDW ein Mandat im Gemeinderat dazu gewonnen und hält jetzt bei 5 Mandaten. Die UDW ging in Wulkaprodersdorf mit Grete Krojer ins Rennen um das Bürgermeisteramt.

„BHW“ in Hannersdorf

Die „Bürgerliste Burg-Hannersdorf-Woppendorf“ (BHW) ist bei der Wahl am Sonntag erstmals angetreten und ist jetzt mit drei Mandaten im Gemeinderat vertreten. Spitzenkandidat der BHW bei der Bürgermeisterwahl war Ernst Wachholder.

Stichwahlen in Großhöflein und Lutzmannsburg

Zu einer Bürgermeister-Stichwahl wird es am 4. November in Lutzmannsburg und Großhöflein kommen. In Großhöflein geht Wolfgang Rauter für die LBL ins Rennen, in Lutzmannsburg Christian Rohrer für die „Aktive Dorfliste“.

Neue punkteten besonders gut

Besonders gut abgeschnitten haben die Listen, die sich zum ersten Mal der Wahl stellten - unter anderem in Müllendorf, Kukmirn, Deutsch Kaltenbrunn, St. Martin an der Raab, Wiesen oder Kittsee. In diesen Orten konnten sie auf Anhieb zwischen drei und sieben Mandate gewinnen. In Ritzing, wo die LFR zum ersten Mal antrat, erreichte sie 24,6 Prozent und somit vier Mandate. Zu spüren bekam das die ÖVP, die in Ritzing von zehn auf fünf Mandate halbiert wurde.

Die Namensliste „Erich Stekovics“ in Frauenkirchen überholte die ÖVP stimmenmäßig sogar, legte rund neun Prozentpunkte zu und hält im Gemeinderat nun fünf statt drei Mandate.

Abgestürzt sind eingesessene Listen hingegen in Neuhaus am Klausenbach: Die BLN fiel von von 28,2 Prozent auf 14,6 Prozent der Wählerstimmen zurück und hat nur mehr zwei Mandate. Die Piratenpartei, die nur in Oberwart antrat, ging mit 0,8 Prozent unter.

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