Kairo: Verzweiflung nach erneuter Vertagung
Der 32-jährige Hannes Führinger wollte als Sicherheitskraft einen Schiffstransport bewachen. Der Burgenländer sitzt seit Anfang November im Gefängnis - mehr dazu in Kairo-Prozess: Wieder keine Entscheidung. Wie es ihm psychisch geht, könne sich wohl niemand vorstellen, schildert seine Ehefrau Lisa.
burgenland.ORF.at: Wie ist der Prozesstag am Sonntag in Kairo verlaufen?
Lisa Führinger: Laut der Botschaft hat noch einmal unser Verteidiger das Wort ergriffen, hat alle Verteidigungspunkte zusammengefasst. Nach einer Stunde war alles wieder vorbei und es ist vertagt worden auf Mittwoch.
burgenland.ORF.at: Warum ist vertagt worden?
Führinger: Das ist üblich in Ägypten, weil einfach mehrere Fälle am gleichen Tag abgehandelt sind. Die haben nicht so viel Zeitkapazität, dass sie einen Fall, der so groß ist, auf einmal abhandeln.
burgenland.ORF.at: Ihr Mann sitzt schon seit Monaten im Gefängnis. Wie geht es ihm derzeit?
Führinger: Ich habe schon länger keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt - weder telefonisch, noch durch Briefe. Was ich vom Anwalt weiß, ist momentan bei ihm die Hoffnung vordergründig, dass das doch bald ein Ende hat, dass er bald nach Hause kommt. Wie es ihm psychisch geht, ich glaube, dass kann sich niemand von uns wirklich vorstellen.
burgenland.ORF.at: Wie lange rechnen Sie wird das noch dauern, bis es endlich ein Urteil gibt?
Führinger: Ich kann das ehrlich gesagt überhaupt nicht abschätzen. Das lehrt mich einfach die Erfahrung der letzten elf Monate. Eigentlich deutet alles daraufhin, dass der Richter das alles schnell abhandeln und abschließen will, dass heißt aber noch lange nicht, dass das für meinen Mann auch vorbei ist. Es kann natürlich zu einer Verurteilung kommen und wenn das eine lange Haftstrafe bedeutet, würde das alles wieder von vorne beginnen mit Berufung und so weiter.
Das Interview mit Lisa Führinger führte ORF-Burgenland Redakteur Stefan Schinkovits.
Fortsetzung am Mittwoch
Bei der Fortsetzung des Prozesses am Mittwoch wird auch gegen zwei Mitangeklagte verhandelt. Ob das Auswirkungen auf den Burgenländer hat ist Ungewiss.