Brüder hinterlassen Gols eine Mio. Euro

Eine unverhoffte Erbschaft hat in der nordburgenländischen Gemeinde Gols (Bezirk Neusiedl am See) für Staunen gesorgt. Ein verstorbenes Brüderpaar aus der ehemaligen CSSR hinterließ dem Ort rund eine Million Euro.

Das Brüderpaar war in den 1970er Jahren aus der damaligen CSSR nach Wien und weiter nach Schweden geflüchtet, berichtete der „Kurier“ (Onlineausgabe). Ortschef Hans Schrammel (SPÖ) wurde im Sommer über das unerwartete Geschenk in der Höhe von einer Million Euro informiert.

Schrammel: „Dachte zuerst an einen Scherz“

Im Juni habe die Gemeinde eine Verständigung von einem Notar bekommen, wonach die Gemeinde die Hinterlassenschaft bekommen soll. „Ich habe zuerst geglaubt, das ist ein Spaß. Wir haben das dann aber prüfen lassen - von einem Wiener und einem schwedischen Notariat -, und es schaut gut aus, dass wir das Erbe bekommen“, sagte Schrammel am Freitag im Radio-Burgenland-Interview.

Das Erbe besteht sowohl aus Bargeld als auch aus Immobilienbesitz. „Es gibt in Schweden ein Grundstück, das laut Schätzung über eine Million schwedische Kronen wert ist beziehungsweise auch Barguthaben von etwa einer Million schwedische Kronen - das sind rund 120.000 Euro“, so Schrammel.

Wohnung, Sparguthaben, Auto, Schmuck und Bilder

Außerdem beinhalte die Erbschaft eine Eigentumswohnung im 19. Wiener Gemeindebezirk, Sparguthaben bei der Bank Austria in der Höhe von 330.000 Euro, ein Auto, Schmuckgegenstände und rund 100 Bilder. „Einer der beiden Brüder war Künstler. Die Bilder dürfen wir in den nächsten 25 Jahren aber nicht verkaufen“, sagt Schrammel. In Summe mache das Erbe rund eine Million Euro aus, sagt der Bürgermeister.

Rätseln über Hintergründe

Nun wird über die Gönner, Georg und Radim Jetel, gerätselt. "Wir haben bereits recherchiert und haben nachgeschaut, ob die beiden Brüder irgendwann einmal in Gols gemeldet waren. Es dürfte in den 1970er Jahren gewesen sein, nach der Revolution (dem „Prager Frühling", Anm.) in der Tschechoslowakei. Die beiden Brüder - zwei Ärzte - sind damals geflüchtet, und zwar über Wien. Einer ist auch in Wien geblieben und der andere ist weiter nach Schweden“, sagt Bürgermeister Schrammel.

Er müsse jetzt einmal mit älteren Menschen in Gols sprechen, ob sich jemand an die Brüder erinnert. Wir nehmen an, dass sie während der Flucht bei einer Familie in Gols Zuflucht gefunden haben", so Schrammel. Sollte die Gemeinde das Erbe antreten können, möchte der Bürgermeister das Geld in Grundstücke für ein Gewerbegebiet und Wohnhäuser investieren. Den Spendern will die Gemeinde dann eine Gedenktafel aufstellen.

Link:

  • Gemeinde Gols (www.gols.at)