Grabungsarbeiten in Sigleß gehen weiter

Mit Schaufel, Kehrbesen und Sieb heften sich die Archäologin Dorothea Talaa und ihr Team heuer bereits zum sechsten Mal auf die Spuren der Awaren im frühen 9. Jahrhundert: 80 Skelette wurden bisher in einem Waldstück bei Sigleß freigelegt.

80 Skelette haben die Archäologin Dorothea Talaa und ihr Team seit 2007 unter den Hügeln im Sigleßer Wald (Bez. Mattersburg) entdeckt und geborgen. Bestattungsritus, Qualität und Auswahl der Grabbeigaben sowie die Aufschüttung größerer Hügel über sehr tiefen Grabschächten bestätigen Talaas Annahme, dass hier die awarische Oberschicht bestattet wurde.

Awarengräber werden untersucht

ORF

Der Stern des umtriebigen Reitervolkes war zu diesem Zeitpunkt um 805 nach Christus aber am sinken, der Ruf der awarischen Unbesiegbarkeit verflogen. „Wir versuchen hier den Untergang dieser Awaren anhand dieses Gräberfeldes zu manifestieren“, sagt Talaa.

Awarengräber werden untersucht

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Arbeiten werden fortgesetzt

Im Zuge der aktuellen Grabungskampagne haben die Archäologin und ihr Team unter anderem ein junges Pärchen entdeckt. Die Särge der beiden waren auch nach mehr als 1.100 Jahren unter der Erde zur Gänze erhalten. Neben dem Skelett eines jungen Mannes wurden auch drei Messer, ein Bogen und Pfeile sicher gestellt. Diese Funde wird Dorothea Talaa im kommenden Winter auswerten und wissenschaftlich analysieren. Die Grabungsarbeiten werden im nächsten Jahr fortgesetzt.