Jagd gestört: Tierschützer festgenommen

Zu zwei Festnahmen ist es am Wochenende bei einer Ententreibjagd in Nickelsdorf gekommen. Mehrere Tierschützer haben laut Aussagen anwesender Jäger die Jagd gestört. Die Aktivisten wiederum sehen die Sache ganz anders.

Franz Bartolich ist ein „Jagdaufsichtsorgan“. Er war gestern Vormittag mit vier weiteren Jagdkollegen zwischen Nickelsdorf und Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) bei einer Ententreibjagd. Nachdem ein Jäger den ersten Schuss abgefeuert hatte, tauchten plötzlich sieben Aktivisten auf und störten die Jagd, sagt Bartolich.

Jäger: „Wie die Wahnsinnigen“

„Als die Aktivisten den ersten Schuss gehört haben, sind sie natürlich in Richtung Schuss gelaufen, wie die Wahnsinnigen. Darauf bin ich hingegangen und habe ihnen gesagt, sie sollen so lieb sein, sie stören die Jagd. Sie haben gesagt, dass sie da spazieren gehen“, schildert Bartolich die Situation aus seiner Sicht.

Tierschützer: „Friedliche Diskussion“

Die Polizei wurde schließlich verständigt. Elmar Völkl, einer der Aktivisten vom „Verein gegen Tierfabriken“, war, wie er sagt, gerade in friedlicher Diskussion mit den Jägern, als er und eine weitere Person festgenommen wurden.

„Die Polizei hat mich dann tatsächlich einfach festgenommen und genau für die Dauer der Jagd auf der Polizeiwache festgehalten, so dass die Jagd dann mehr oder weniger ungestört durch kritische Blicke stattfinden konnte“, sagt Völkl.

Aktivisten wieder auf freiem Fuß

Beide Aktivisten sind mittlerweile auf freiem Fuß. Gegen sie ist Anzeige nach dem Jagdgesetz erstattet worden. Der Tierschutzverein will nun eine „Maßnahmenbeschwerde“ einbringen. In der Nachbargemeinde Zurndorf ist es schon des öfteren zu derartigen Störaktionen gekommen, heißt es von Polizei.