Arbeitslosigkeit im Burgenland steigt

Die Arbeitslosigkeit im Burgenland steigt. Und das, obwohl immer mehr Menschen hierzulande eine Beschäftigung finden - die 100.000 Beschäftigungs-Grenze dürfte erreicht sein. Das zeigt die aktuelle Statistik des AMS für den vergangenen Monat.

Zusätzliche Firmen, die sich im Burgenland ansiedeln, schaffen neue Arbeitsplätze. Demnächst dürfte laut einer Schätzung des AMS das Rekordniveau von 100.000 Beschäftigten erreicht werden.

„Großer Druck am Arbeitsmarkt“

Daneben suchen hierzulande aber dennoch mehr als 6.700 Menschen einen Arbeitsplatz, das sind um 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders deutlich gestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen bei den über 50-Jährigen, so AMS Burgenland-Geschäftsführerin Helene Sengstbratl.

„Bei älteren Arbeitnehmern verzeichnen wir eine Arbeitslosigkeit von plus 13 Prozent. 221 Ältere sind zusätzlich arbeitslos im Vergleich zum Vorjahr. Hier merkt man die Konkurrenz und den Druck am Arbeitsmarkt und das starke Arbeitskräfteangebot aus dem Ausland“, sagt Sengstbratl.

Mehr Schulungsteilnehmer

Stark gestiegen ist auch die Zahl der Arbeitslosen, die eine Schulung besuchen. Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fast 15 Prozent. „Wir haben mehr Arbeitslose als im vergangenen Jahr. Wir haben darauf reagiert, indem wir Angebote für dieses Plus an Arbeitslosen zur Verfügung stellen“, sagt Sengstbratl.

Positive Neuigkeiten gibt es dagegen für Jugendliche: Während die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich steigt, ist sie im Burgenland im vergangenen Monat um 2,5 Prozent im Jahresvergleich leicht gesunken.

„Dumpingangebote abfedern“

„Wir wollen, dass die burgenländischen Arbeitnehmer von den positiven Entwicklungen und dem Beschäftigungszuwachs profitieren“, betonte Soziallandesrat Peter Rezar (SPÖ).

Das Land Burgenland werde daher über Förder- und Vergaberichtlinien Steuermechanismen installieren, um den Verdrängungswettbewerb durch Dumpingangebote für Arbeitnehmer und auch Betriebe abzufedern.

AK fordert Bonus-Malus-System

Immer mehr Unternehmen würden sich aus ihrer Verpflichtung langjährigen Mitarbeiter gegenüber davonstehlen und die Betroffenen wenige Jahre vor der Pension im Regen stehen lassen, kritisiert der burgenländische Arbeiterkammerpräsident Alfred Schreiner. Das bereits diskutierte Bonus-Malus-System für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer sei rasch umzusetzen.