Baubranche unter Druck

Die burgenländische Baubranche habe immer mehr Probleme durch Firmen, die aus dem benachbarten Ausland auf den Markt drängen, sagt die Innungsmeisterin. Das Sozial- und Lohndumpinggesetz werde viel zu wenig kontrolliert, so die Kritik.

Es seien besonders Baufirmen aus Ungarn und der Slowakei, die auf den burgenländischen Markt drängen, sagte Bau-Innungsmeisterin Maria Epple. Am heimischen Baumarkt sei deshalb schon ein 20-prozentiger Umsatzrückgang zu bemerken. Und das obwohl derzeit viele Gemeinden Projekte mit dem Geld aus dem Verkauf der BEGAS-Anteile umsetzen, sagt Maria Epple. Die ungarischen und slowakischen Firmen könnten „preislich viel billiger anbieten“ als heimische Unternehmen, sagt Epple.

Epple: „Zu wenig Kontrollen“

Das Sozial- und Lohndumping-Gesetz soll dieser Entwicklung entgegensteuern. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass Betriebe, die Arbeitnehmer in Österreich beschäftigen, auch österreichische Löhne zahlen müssen. Doch es wird zu wenig kontrolliert, ob dieses Gesetz auch eingehalten wird, kritisiert Epple.

„Es ist auch für die Finanzpolizei eine schwierige Arbeit. Sie haben sehr viel bürokratischen Aufwand. Aber es bringt nichts, weil Ungarn und Österreich kein Abkommen haben, um dort die Gelder einzutreiben“, so Epple.

Rezar: Kritik berechtigt

Soziallandesrat Peter Rezar (SPÖ) meint, dass diese Kritik berechtigt sei. Er fordert die Aufstockung des Mitarbeiterstandes in der Finanzpolizei. Außerdem solle auch am Wochenende kontrolliert werden, so Rezar.