Posträuber als Internetbetrüger aktiv

Burgenländische Polizisten haben einen 44-jährigen Wiener festgenommen, der über das Internet Modelleisenbahnen verkaufen wollte, die es gar nicht gibt. Er gestand die Internet-Betrügereien und einen Post-Raub im Vorjahr.

Ein mutmaßlicher Internetbetrüger hat sich bei Ermittlungen durch burgenländische Kriminalisten und ihren Wiener Kollegen als dicker Fisch entpuppt: Auf der Suche nach dem 44-jährigen Wiener bekamen die Beamten den Tipp, dass dieser im Vorjahr auch ein Postamt in Wien-Brigittenau überfallen haben soll. Der Verdächtige, der am Mittwoch festgenommen wurde, gestand sowohl den Raub als auch die Betrügereien, berichtete die Sicherheitsdirektion Burgenland am Donnerstag.

Opfer meldeten sich bei Polizei

Im Frühjahr 2011 meldeten sich Opfer eines zunächst unbekannten Betrügers bei der Polizei. „Er hat über eine Internetplattform verschiedenste Modelleisenbahnen, die es eigentlich gar nicht gibt, zum Kauf angeboten“, schilderte ein Ermittler vom Stadtpolizeikommando Eisenstadt. Auf die Ware warteten die Geschäftspartner jedoch vergebens: „Er hat sich Geld überweisen lassen und nicht geliefert.“

Mann lebte als U-Boot

Die Polizei nahm Ermittlungen auf und stieß auf den 44-Jährigen als Verdächtigen. Ihn zu vernehmen, erwies sich zunächst schwierig, weil der Mann als „U-Boot“ gelebt habe. Schließlich bekamen die Beamten den Hinweis, dass der Gesuchte möglicherweise mit einem Überfall auf ein Postamt in Wien-Brigittenau im vergangenen August in Verbindung stehen könnte.

Acht Internetbetrugs-Opfer eruiert

Der Verdächtige beschäftigte nun Kriminalisten aus Eisenstadt und aus der Bundeshauptstadt. Für den Wiener klickten beim gemeinsamen Zugriff die Handschellen. „Wir haben acht Internetbetrugs-Opfer eruieren können“, sagte ein Ermittler. In Österreich gebe es sieben Geschädigte, davon zwei im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Auch in Deutschland saß eine Person dem mutmaßlichen Betrüger auf.

Rund 2.500 Euro schaden

Der Gesamtschaden durch den Internetschwindel dürfte sich auf etwa 2.500 Euro belaufen, schätzte der Kriminalist. Im Einzelfall soll der Wiener Beträge zwischen 150 und etwa 600 Euro kassiert haben. Der Festgenommene wurde in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht.