Kostenfalle Handy im Ausland

Pünktlich zur Urlaubszeit wird die Handy-Nutzung im EU-Ausland ab 1. Juli etwas billiger. Trotzdem lauern immer noch viele Kostenfallen für die Nutzung von Mobiltelefonen im Ausland - vor allem außerhalb der EU.

Aktiv telefonieren kostet im EU-Ausland ab 1. Juli höchstens 35 Cent pro Minute, ankommende Anrufe kosten zehn Cent. Am billigsten ist es, SMS zu verschicken. Dafür zahlt man höchstens zehn Cent. Auch die Internet-Nutzung wird etwas billiger - pro Megabyte fallen höchstens 83 Cent an, ab Gesamtkosten von 60 Euro kommt eine Warnung.

Neuerungen gelten nur in EU-Ländern

Aber Achtung: All das gilt nur innerhalb der EU und beliebte Urlaubsländer wie Kroatien oder die Türkei gehören nicht zur EU. Hier können nach wie vor saftige Rechnungen zustande kommen, selbst wenn man gar nicht aktiv telefoniert, warnte Josef Engert, der Inhaber eines Handy-Shops ins Neusiedl am See. Das Gefährlichste sei eine eingeschaltete Sprachbox, denn alle Anrufe gelangen dorthin und es entstehen Kosten. Fragt man die Sprachbox noch ab, dann entstehen dieselben Kosten wie bei einem aktiven Gespräch im Ausland. Nur innerhalb der EU ist der Empfang von Sprachnachrichten gratis.

Internet-Nutzung kann kosten

Noch viel teurer ist die Internet-Nutzung im Ausland, wobei das Daten-Roaming bei neuen Telefonen werksseitig grundsätzlich abgeschaltet ist, was man auch leicht überprüfen kann, wie Josef Engert erklärt: Wenn man das Handy einschalte, bekomme man bei dem Smartphones die Information „Achtung Daten-Roaming. Internet nicht verfügbar“ und dann sei alles in Ordnung. Wenn diese Meldung aber nicht komme, sei man bereits online und die Kosten beginnen zu laufen.

Alternative: Lokale Wertkarte kaufen

Wer wirklich sparen und dennoch telefonieren oder surfen will, nimmt am besten ein freigeschaltes Mobiltelefon ins Ausland mit und kauft im Urlaubsland eine Wertkarte eines lokalen Netzbetreibers. Die Konsumentenschützerin Eva Schreiber von der Arbeiterkammer Burgenland rät, das Telefon nur ganz bewusst und gezielt im Urlaub einzusetzen.

Außerdem sollte man sich vor dem Urlaub bei seinem Handybetreiber erkundigen, ob es spezielle Urlaubspakete gibt. Denn vor allem wenn man im Urlaub zum Beispiel Fotos auf Facebook hochlade, kommen schnell enorme Datenmengen zusammen, die enorm teuer werden können, so Schreiber. Die Konsumentenschützerin rät dazu, zum Beispiel auf Internet-Cafes auszuweichen oder zu überprüfen, ob das Hotel nicht WlAN anbietet.