Pfarrer und Missbrauch: Liste an Diözesen

Die Plattform „Betroffener kirchlicher Gewalt" hat eine Liste an alle Diözesen geschickt - auch an die Diözese Eisenstadt. Es geht um Pfarrer, die unbehelligt im Amt sind. 35 der 40 genannten Priester wird sexuelle Gewalt gegen Kinder vorgeworfen.

In dem Brief, den Burgenlands Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics per Post dieser Tage erhalten wird, werde ein einziger Pfarrer genannt, das sagt Phillip Schwärzler von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“. Insofern sei diese Liste kurz, sagt Schwärzler.

„Allerdings ist es insoferne eine ernsthafte Geschichte, weil es sich um eine Person handelt, die eine straftätliche Verurteilung bekommen hat wegen versuchten schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen, 18 Monate bedingte Haft erhalten hat und trotzdem ist dieser Mann immer noch als Pfarrer im Dienst“, so Schwärzler.

Plattform für Amtsenthebung

Das Urteil wurde vor knapp zehn Jahren gefällt. Der betroffene Priester ist weiter im Dienst geblieben, er hat vor mehr als einem halben Jahr eine neue Pfarre im Burgenland übernommen. Die Plattform fordert seine Amtsenthebung.

„Zum zweiten geht es einfach auch um ein generelles Signal, welches letztendlich - wenn man es zuspitzt - lauten muss: In unseren Reihen kannst du dir so etwas erlauben und wir werden trotzdem dafür sorgen, dass du einen Platz und einen Job bekommst und behältst“, so Schwärzler.

Die Diözese Eisenstadt will sich am Montag dazu nicht äußern - weil sie den Brief noch nicht erhalten haben, heißt es. Für Dienstag wird eine Stellungnahme angekündigt.