Strobl tritt nicht mehr als Bürgermeister an

Der Eberauer Bürgermeister Walter Strobl (ÖVP) will am 7. Oktober nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. Strobl hatte vor mehr als zwei Jahren in der Causa rund um das damals geplante Asylzentrum Eberau für Schlagzeilen gesorgt.

Walter Strobl ist seit zehn Jahren Bürgermeister der südburgenländischen Gemeinde Eberau. Einer breiten Öffentlichkeit ist er allerdings erst Ende 2009 bekannt geworden, nachdem er sich mit der damaligen Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) einigte, in seiner Gemeinde ein Asylerstaufnahmezentrum zu errichten.

Proteste von allen Seiten

Was folgte, ist bekannt: Es gab Proteste von Teilen des Gemeinderates und der Mehrheit der Eberauer Bevölkerung, das Thema Eberau beherrschte über Wochen die nationalen Schlagzeilen und den burgenländischen Landtagswahlkampf.

Zwei Volksbefragungen - eine davon in Eberau - brachten mehr als 90 Prozent Ablehnung gegen das Asylerstaufnahmezentrum. Walter Strobl sprach sich dann schließlich selbst gegen das Projekt aus - einen von mehreren Seiten geforderten Rücktritt lehnte er aber stets ab.

„Gang zurückschalten“

Dass er heuer nicht mehr als Bürgermeister kandidieren wolle, habe natürlich mit den Konkflikten von damals zu tun, sagte Strobl am Freitag. Es habe Gespräche mit der Orts- und Bezirks-ÖVP gegeben. Dass dabei Druck auf ihn ausgeübt wurde, nicht mehr anzutreten, wollte er nicht bestätigen, aber auch nicht dezidiert ausschließen. 19 Jahre Gemeindepolitik seien genug, er wolle jetzt einen Gang zurückschalten. Ohnehin sei noch nichts offiziell, sagte Strobl dem ORF Burgenland.

Man müsse jetzt einmal den Gemeindeparteitag Freitagabend und den Bezirksparteitag der ÖVP Ende Juni abwarten. Für den Gemeinderat will Walter Strobl auf jeden Fall wieder kandideren. Mit dem Bezirksbauernbundobmann Johann Weber gebe es jedenfalls bereits einen potenziellen Nachfolger als ÖVP- Spitzenkandidaten, sagte Strobl.