Nostalgiebahn steht vor dem Aus

Die alte Bahnlinie Oberwart-Oberschützen wird im April abgebaut. Das kündigt der Eigentümer der Strecke an. Ein Abbau der Strecke würde das Aus für die beliebten Nostalgiefahrten bedeuten.

Vor zwei Jahren schien eine Lösung für die Bahnstrecke Oberwart-Oberschützen gefunden. Das Land sollte die Strecke um 300.000 Euro vom Eigentümer, den Südburgenländischen Regionalbahnen der Firma Schuch in Großpetersdorf, kaufen. Schuch verpflichtete sich im Gegenzug, diese Summe in seine Bahnstrecke zwischen Großpetersdorf und Rechnitz zu investieren. Doch das Geschäft kam nicht zustande.

Das Land verweigert den Ankauf mit dem Argument, Schuch würde bestimmte Auflagen und Verpflichtungen, die den Güterverkehr betreffen, nicht einhalten. Schuch betont, dass er die vom Land in Aussicht gestellten 300.000 Euro schon investiert und vorfinanziert habe.

Schulden sollen abgedeckt werden

Er sei daher gezwungen, die Strecke Oberwart-Oberschützen abzubauen, Schienen und Weichen zu verkaufen, um mit dem Erlös die Schulden zumindest teilweise abzudecken. „So wie es jetzt aussieht, wird die Strecke vom Land Burgenland nicht gekauft, wir werden im April mit dem Rückbau beginnen“, sagt Adolf Schuch.

Museumsbahn pocht auf Vertrag

Das wäre rechtswidrig, sagt Christian Schuller, Betriebsleiter der Museumsbahn. Er und seine Mitstreiter vom Verein FROWOS hätten die Strecke gepachtet und hergerichtet, betont Schuller. Der Pachtvertrag sei nach wie vor gültig.

„Diesem Vertrag zufolge dürfen wir die Strecke als Museumsbahn betreiben und wir gehen davon aus, dass sich auch die Südburgenländischen Regionalbahnen daran halten“, so Schuller. Baut Schuch trotzdem ab, werde man Rechtsmittel ergreifen, kündigt Schuller an.

Museumsbahn

ORF

Für die Tourismusregion Bad Tatzmannsdorf wäre ein Abbau der Bahnstrecke ein großer Verlust, betont Kurdirektor Dietmar Lindau. Am Wort sind jetzt die Juristen und Behörden.