Burgenland besucht Kroatien

Bundespräsident Heinz Fischer ist heute in Kroatien. Geplant ist auch ein Gespräch mit Staatspräsident Ivo Josipovic. Auch drei Burgenländer sind dabei: Umweltminister Nikolaus Berlakovich, Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth.

Staatspräsident Ivo Josipovic sieht vor allem die burgenländischen Kroaten als Brücke zwischen dem Burgenland und Kroatien. Kroatien selbst hat einen umfassenden Schutz seiner Minderheiten, die auch durch Abgeordnete im Parlament in Zagreb vertreten sind. Die Lage der Kroaten im Burgenland bewertet Josipovic positiv.

Lob für Burgenland

„Wir in Kroatien wollen natürlich, dass die kroatische Minderheit in jedem Staat die Möglichkeit hat, ihre Tradition und ihre nationale Eigenheit zu bewahren. Und das geschieht natürlich auch im Burgenland. Natürlich hängt von der Zahl, der Geschichte und der Tradition auch die Stellung im politischen System ab. Wir in Kroatien haben ein sehr entwickeltes System der Teilnahme der Minderheiten am politischen Leben. In Österreich ist das etwas anders, doch gemeinsam in Österreich und Kroatien ermöglichen wir den Minderheiten, ihre Kultur zu bewahren“, so der Präsident.

Zufrieden sei er auch damit, dass zwei Minister der österreichischen Regierung kroatischer Abstammung seien. Das zeige auch, dass die Kroaten völlige politische Rechte im politischen Leben in Österreich hätten, so Josipovic.

Auch sprachlich interessant

Darüber hinaus ist für Kroatien die Minderheit im Burgenland aber auch sprachlich interessant. „Wenn wir dieses schöne, archaische Kroatisch hören, fühlen wir uns ein wenig wie in einem Museum der kroatischen Sprache. Doch wir hätten auch gerne, dass die Kroaten, die diese schöne Sprache bewahren, auch gut das zeitgenössische Kroatisch spreche. So wie wir das in Kroatien mit anderen Minderheiten machen, kann die Minderheit eine ausgezeichnete Brücke zwischen zwei Staaten sein“, so Josipovic.

Nationalmannschaft in Bad Tatzmannsdorf

Diese Brücke nutzt bereits die kroatische Fußball-Nationalmannschaft, die auch heuer vor Beginn der Europameisterschaft ein Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf durchführt.

Ausbau der Beziehungen

Darüber hinaus geht es bei den Gesprächen zwischen Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth in Zagreb aber auch um einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.

In den Bereichen erneuerbare Energie, Tourismus und beim Wein sollen Exportchancen genützt werden. Und nicht zuletzt soll auch die Tourismuswerbung für das Burgenland ausgebaut werden.