Die Lärche als Heilmittel

Die Lärche wurde zum Baum des Jahres 2012 gewählt. Das verwundert nicht, denn die Lärche ist ein ganz besonderer Baum. Sogar als Heilmittel kann man die Lärche nutzen.

Eigentlich ist die Lärche im Hochgebirge heimisch. Inzwischen sie aber auch in Mittelgebirgen und in der Ebene verbreitet. Die Lärche gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf, da sie als einziger Nadelbaum ihre Nadeln im Herbst abwirft wie ein Laubbaum. Warum das so ist, ist noch nicht endgültig geklärt.

Das Venezianische Terpentin

Harz von Nadelbäumen gehört seit langer Zeit zu den wertvollsten Heilmitteln. Da Kiefernharz am ehesten erschwinglich war, wurde es am häufigsten verwendet. Die Lärche ist harzreicher, ihr Harz wurde, abgeleitet von dem lateinischen Larix, dem botanischen Namen, „Lörtsch“ genannt. Es gehörte zu den begehrtesten Heilmitteln aus der pflanzlichen Apotheke.

Die Bäume wurden angebohrt und der austretende Harzsaft gesammelt, gereinigt und unter dem Namen Terpentin in den Handel gebracht. In den lärchenreichen Südtiroler Wäldern wurden große Mengen an Lärchenharz gewonnen und in Venedig als Hauptumschlagplatz als Venezianisches Terpentin verkauft. Heute ist das Lärchenharz wieder sehr begehrt und Südtirol der beste Lieferant dafür.

Terebinthina laricina

Das Lärchenharz ist eine gelbliche bis bräunliche, honigdicke Flüssigkeit. Es riecht feiner als die anderen Harze, schmeckt würzig und leicht bitter. Die Zusammensetzung des Harzes ist bis zu acht Prozent Wasser, bis zu 18 Prozent Terpentin, der Rest ist Kolophonium, eine bernsteinartige Masse, die auch heute noch für Violinbögen und in der Farbindustrie gebraucht wird. Durch die Destillation von Lärchenharz wird Terpentinöl und Kolophonium getrennt. Die Inhaltsstoffe des Lärchenharzes sind vor allem ätherisches Öl (14- 15 Prozent), in erster Linie Pinene, daneben Harzsäuren, Bernsteinsäuren Bitterstoffe und Farbstoffe.

Lärche

Miriam Wiegele

Lärche

Lärchenharz in der Volksmedizin

In der Volksmedizin wurde und wird das Lärchenharz primär zur Salbenherstellung genutzt. Aber es wurde auch, mit Honig vermengt, eingenommen. Das sollte gegen Blasen- und Steinleiden helfen sowie gegen Würmer und Katarrhe. Es wurde jedoch nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass zu große Gaben und ständiger Gebrauch unbedingt zu vermeiden seien, da sie sonst zu Nierenproblemen führen könnten.

Auch bei der äußerlichen Anwendung wurde darauf hingewiesen, dass zu häufige Einreibungen zu schmerzhaften Anschwellungen und Blasenbildungen führen können. In der Volksmedizin wurden auch die Nadeln verwendet, aus denen ein Tee gemacht und in Form von Kompressen angewendet wurde.

Lärchenharz in der modernen Naturheilkunde

In der Phytotherapie wird Terebinthina (Lärchenharz) vor allem in der Salbenherstellung verwendet. Es ist lipophil und muss daher mit einer fetten Substanz gelöst werden. Früher wurde im Hausgebrauch dafür vor allem Schweineschmalz verwendet. Heute nimmt man in der Pharmazie Salbengrundlagen auf der Basis pflanzlicher Öle. Lärchenharz wird auch in kleineren Mengen Salben zur Konservierung beigemengt. Die Wirkung einer Lärchenharzsalbe ist durchblutungsfördernd, desinfizierend, wundheilend, wärmend, schmerzlindernd bei rheumatischen und neuralgischen beschwerden und Hexenschuss.

Hilfe bei schlecht heilenden Wunden

Solche Salben helfen äußerlich angewendet in erster Linie bei schlecht heilenden Wunden, Furunkeln und rheumatischen Beschwerden. Bei Erkrankungen der Atemwege kann es als Salbenfleck auf der Brust hilfreich wirken.

Anwendung als Salbenfleck: Ein Stück Baumwolltuch wird mit Lärchensalbe dick bestrichen, auf einer Bettflasche gut vorgewärmt auf die betroffene Stelle aufgelegt und mit einem ebenfalls aufgewärmten Wolltuch (sollte etwas größer sein als der Salbenfleck) abgedeckt. Am besten abends vor dem Schlafengehen anbringen, so kann die Salbe über Nacht wirken. bei neuralgischen und rheumatischen Beschwerden wird die Salbe eher großflächig aufgetragen.

Lärche in der Aromatherapie

In der Aromatherapie wird das reine ätherische Öl verwendet. Gewinnung von Lärchenöl: Das Lärchenöl wird entweder aus den Nadeln oder aus dem Lärchenharz destilliert, das dann Terpentin genannt wird. Lärchenöl wirkt antibakteriell und durchblutungsfördernd. Es zählt zu den sogenannten Rubefazienzien, die gewebereizend wirken. Unverdünntes Lärchenöl kann bei lokaler Anwendung zu lokaler Hautrötung und Brennen führen. Ein Wärmegefühl und Juckempfindungen werden wahrgenommen.

Sendungshinweis:

„Radio Burgenland Vormittag“, 15.5.2012

Für Massagen und lokale Applikationen muss das Lärchenöl daher zehn Prozent mit einem Basisöl verdünnt werden. Anwendungsgebiete für Lärchenöl sind Verstauchungen, Zerrungen, Sportverletzungen, Muskelkater, neuralgische und rheumatisch bedingte Schmerzen, aber auch Atemwegsbeschwerden. Lärchenöl kann auch zum Inhalieren, als Badezusatz (nicht mehr als zwei bis drei Tropfen pro Wanne) und für Wickel verwendet werden.

Larch, das Bachblütenmittel

Edward Bach, der Begründer der Blütentherapie sah in den Lärchenblüten das Mittel gegen mangelndes Selbstwertgefühl. Vielleicht wurde er dazu durch den hängenden Wuchs der Lärchenäste inspiriert. Im negativen „Larchzustand“ traut man sich nichts zu, man ist überzeugt, ein Versager zu sein und will neue Herausforderungen nicht annehmen.

Wer braucht also das Blütenmittel Larch: Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl, bei Angst, sich in bestimmten Situationen zu blamieren. Es hilft Menschen, die sich immer unterordnen und vermeiden, Verantwortung zu übernehmen. Larch hilft bei Versagensängsten, bei Schüchternheit und vor allem auch vor Prüfungen. Bachblüten nimmt man selten einzeln. Am besten wäre, bei den oben genannten Problemen einen ausgebildeten Bachblüten- Berater aufzusuchen.

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