Zwangsabschiebung von Flüchtlingsfamilie
Auf ihrer Flucht nach Österreich wurden, laut Angaben der Familie Mohammad, die Kinder damals vier, sechs und acht Jahre von der bulgarischen Polizei verhaftet und ins Gefängnis gesperrt und dort auch geschlagen. Ihre Mutter verbrachte mit ihrem neugeborenen Baby mehrere Nächte auf der Straße vor dem Gefängnis und versuchte die Freilassung der Kinder zu erwirken, erzählte die Flüchtlingsbetreuerin und Vertrauensperson der Familie Irmgard Seidler aus Kirchfidisch.
„Dort waren sie fünf Tage. Die Eltern haben mit der Hilfe von Verwandten in Schweden und Österreich das Geld zusammenbekommen, um die Kinder freizukaufen“, so Seidler.
Irmgard Seidler
Traumatisierte Kinder
Durch diese Erlebnisse auf der Flucht ist die Familie schwer traumatisiert. Unterstützung erhalten sie von ihren bereits in Österreich lebenden Verwandten. Sollten sie nun nach Bulgarien abgeschoben werden, wäre das katastrophal, so Seidler.
„Alles, was sie haben, ist die Familie - Die Großeltern, Tanten und Onkel. Sie haben nur mehr ihre Familie, denn sonst haben sie nichts mehr“, sagte Seidler. Derzeit befindet sich die Familie in Wien und wartet auf die Abschiebung, weil für sie Bulgarien als sicheres Drittland gilt. Die Entscheidung über die Abschiebung liegt nun beim Verfassungsgerichtshof.