Geld veruntreut: Magistratsmitarbeiter verurteilt

Wegen Veruntreuung ist am Mittwoch ein Magistratsmitarbeiter der Stadt Eisenstadt zu einem Jahr bedingt verurteilt worden. Der 35-Jährige hatte Einzahlungen nicht verbucht und innerhalb von zwei Jahren rund 90.000 Euro abgezweigt. Das Urteil ist rechtskräftig.

Der Angeklagte hatte ab 2014 in einem Servicebereich gearbeitet, wo es zu seinen Aufgaben gehörte, von Bürgern Geldbeträge für verschiedene Leistungen entgegenzunehmen. Die eingezahlten Beträge sollte der Mann nach ihrem Verwendungszweck mit Nummern versehen und in ein Kassenjournalsystem eintragen. „Der Angeklagte war etwas überfordert mit dieser Aufgabe“, vor allem wegen des Kundenandranges, meinte die Staatsanwältin.

„Überschuss“ an sich genommen

Um die Wartezeiten abzukürzen, habe er begonnen, Zahlungen nicht gleich zu verbuchen, sondern nur die Beträge entgegenzunehmen. Als Folge davon habe er am Ende des Tages „zu viel Geld“ in der Kassa gehabt und schließlich angefangen, dieses an sich zu nehmen. 2015 habe er dann Zahlungen gar nicht mehr erfasst, sondern das Geld an sich genommen. Anfang 2017 flogen die Malversationen - es ging exakt um 89.640,25 Euro - auf, der Mann wurde entlassen.

„Schäme mich dafür“

Das Geld habe er nach der Einzahlung nicht verbucht, sondern es in ein Kuvert gelegt. Er sei „zu feige“ gewesen, um seinen Vorgesetzten darüber zu informieren. Irgendwann habe er nicht mehr gewusst, was er tun solle und habe das Geld eingesteckt, sagte der 35-Jährige vor Gericht. „Mir tut das unendlich leid, ich schäme mich dafür.“

Das veruntreute Geld würde er am liebsten so schnell wie möglich zurückzahlen. Momentan bezahle er monatlich 300 Euro zurück und hoffe, ab Mai 500 Euro überweisen zu können. Der Mann ist mittlerweile woanders beschäftigt. Das Urteil - zwölf Monate bedingt - ist rechtskräftig. Der 35-Jährige nahm das Urteil an, die Anklägerin verzichtete auf Rechtsmittel.