Glyphosat: Landesregierung beschließt Verbot

Die burgenländische Landesregierung hat am Mittwoch, wie angekündigt, das Verbot des Einsatzes des umstrittenen Herbizids Glyphosat in den Bereichen der Landesverwaltung sowie der Beteiligungen des Landes beschlossen.

Laut Regierungsbeschluss gelte es, „auf den Einsatz von glyphosathältigen Pestiziden zu verzichten und entsprechende Alternativen zu prüfen“, berichtete das Landesmedienservice. Der Beschluss zum Verzicht fiel einstimmig. Aus gesundheitspolitischen Überlegungen, aber auch zum Schutz der Umwelt und der Biodiversität bekenne sich das Land Burgenland dazu, den Einsatz von Glyphosat zu beenden, erklärte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

„Einsatz des Mittels unverständlich“

Dass in Europa der Einsatz des Mittels verlängert worden sei, sei für viele unverständlich. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass ein Verbot von Glyphosat erreicht wird“, stellte Niessl fest.

Im Burgenland gebe es den höchsten Anteil an Biolandwirtschaft „und Biolandwirte brauchen dieses Gift nicht, setzen es auch nicht ein.“ Dazu komme die wichtige Rolle des Tourismus und der Umstand, dass 33 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz stünden.

Gütesiegel für Gemeinden ohne Glyphosat

Im Burgenland würden bereits Gütesiegel an Gemeinden verliehen, die kein Glyphosat einsetzen. Seit 2014 werde das Herbizid außerdem bei der Erhaltung der Grünflächen an Landesstraßen nicht mehr verwendet. Auch die Landesholding, die 84 Beteiligungen habe, welche zum Teil Grünflächen mitbetreuen, soll angewiesen werden, kein Glyphosat mehr einzusetzen.

Weiters wolle man das Pflanzenschutzgesetz dahin gehend ändern, dass es zu einem Verbot der Verwendung von Giften komme. Man wolle alles unternehmen, was rechtlich möglich sei, um Glyphosat nicht zu Einsatz zu bringen.

Greenpeace: „Landeshauptleute müssen Verantwortung übernehmen“

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte in einer Aussendung die Ankündigung, das Burgenland zur „glyphosatfreien Zone“ zu machen. „Es ist sehr erfreulich, dass nach Kärnten nun auch das Burgenland plant, das gefährliche Pflanzengift zu verbannen“, sagte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich.

„Solange die Bundespolitik nicht handelt, müssen die Landeshauptleute Verantwortung übernehmen und ihre Bürgerinnen und Bürger sowie die Umwelt vor Glyphosat schützen“, stellte Matei fest. Ziel müsse aber weiterhin ein bundesweites Ende des Einsatzes von Glyphosat sein.

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