Ulrike Truger: Atelier am Trulitsch
Seit Jahrzehnten formt die Burgenländerin mit steirischen Wurzeln die härtesten Granit und Marmorsteine. Ulrike Truger blickt während ihrer Arbeit in Richtung Hartberg, ihre steirische Geburtsstadt. Im Südburgenland hat die Tochter eines Journalisten immer ihre Ferien verbracht. Vermutlich ein Grund warum sie sich nach vielen Jahren in Wien dort eine Bleibe gesucht hat.
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Verlassenes Wirtshaus als Ort mit Zukunft
Für die Idylle ist die Künstlerin bereit hart zu arbeiten. Vor ein paar Jahren stand schließlich auch das Gasthaus neben ihrem Hof zum Verkauf. Ulrike Truger sah die Ruhe am Trulitsch zum ersten Mal in Gefahr.
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Das Haus sei fünf oder sechs Jahre schon zum Verkauf gestanden, so Truger. Aber sie sei so beschäftigt gewesen mit dem Hof, dass sie gar nicht daran gedacht habe. „Dann habe ich es also erworben und wollte es zuerst wegreißen und nur eine Terrasse machen für die Skulpturen. Aber mit der Zeit ist es mir ans Herz gewachsen“, so Truger.
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Die Künstlerin sieht das Gebäude als historischen Bau. Ein ganzes Jahr hat sie das Wirtshaus behutsam ausgeräumt. „Ich habe es ja noch als Wirtshaus erlebt. Es waren auch sehr viel Erinnerungen damit verbunden. Es hat Zeit gebraucht, bis diese Erinnerungen und diese Geschichten verblasst sind und es Meines geworden ist“, sagte Truger.
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Ulrike Truger wollte dem Kind auch einen Namen geben und hat aus Truger am Trulitsch den „TRU“ werden lassen. Mit alten Heizungsrohren schrieb die Künstlerin den neuen Namen in die Landschaft. Es sei der gemeinsame Nenner aus Truger und Trulitsch und außerdem habe es eine Botschaft. „Tru“ (Anm: engl. „true“), wahr, dieser Ort sei wahr, so Truger. Er habe eine Vergangenheit und eine Zukunft.
Neuer Lebensmittelpunkt
Für Ulrike Truger ist mit dem neuen Atelier am Trulitsch auch ein neuer Lebensmittelpunkt entstanden. Es sei schon sehr schön, dass mit diesem Haus die ursprünglichen Wurzeln in Verbindung mit ihrer Arbeit manifestiert seien, so Truger. Die Bildhauerin will das Haus in Zukunft zwar nicht als Gasthaus, aber als gastfreundliches Haus weiterführen. Wie - das will sie sich gut und in aller Ruhe überlegen.