Kein orthodoxes Kloster in St. Andrä

Das griechisch-orthodoxe Kloster wird in St. Andrä am Zicksee (Bezirk Neusiedl am See) nicht errichtet. Das hat die Diözese Eisenstadt am Donnerstag in einer Aussendung bekanntgegeben.

Der griechische-orthodoxe Metropolit von Austria, Arsenios Kardamakis, habe die Entscheidung in einem persönlichen Gespräch und einem Brief an den Bürgermeister der Gemeinde mitgeteilt.

Grundstück für orthodoxes Kloster in St. Andrä

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Auf diesem Grundstück hätte das Kloster entstehen sollen

Das Ansuchen auf Umwidmung des besagten Grundstückes werde zurückgezogen. Er sei „betrübt, aber überzeugt von der moralischen Richtigkeit dieser Entscheidung“, so der Metropolit. Man werde sich der Standortfrage für das Kloster neu widmen, „ohne dass eine neue Standortentscheidung bereits vorläge.“

Zsifkovits: Schäme mich, dass so etwas möglich ist"

In einer ersten Reaktion zeigt sich der burgenländische Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics tief enttäuscht. Er bedauere die Entscheidung des griechisch-orthodoxen Metropoliten Kardamakis, die Pläne zurück zu ziehen: „Ich bedaure dies sehr und schäme mich, dass im Burgenland so etwas möglich ist.“

Geplantes Kloster St. Andrä

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Die Pläne für das Kloster in St. Andrä werden ad acta gelegt

Die Entscheidung nach der langen Zeit des Wartens sei „absolut verständlich“, so der Bischof. Zsifkovits sei von Kardamakis in einem persönlichem Gespräch über den Entschluss informiert worden. Zsifkovics versicherte, bei der Suche nach einem neuen Standort weiterhin an der Seite des Metropoliten zu stehen. Dominik Orieschnig, Sprecher der Diözese Esienstadt, meinte dazu, dass man jetzt nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ agieren werde. „Die katholische Kirche im Burgenland möchte ihre Solidarität zeigen. Der Bischof wird auch bei der künftigen Standortfrage eng an der Seite des Metropoliten mitgehen“, so Orieschnig.

Bürgermeister enttäuscht

Enttäuscht zeigte sich auch der Bürgermeister von St. Andrä, Erich Goldenitsch (SPÖ). Er habe die Entscheidung bereits befürchtet, der Widerstand gegen den Klosterbau habe dem Ansehen der Gemeinde jedenfalls geschadet.

Jahrelanger Streit

Der Streit um die geplante Errichtung des ersten griechisch-orthodoxen Klosters in Österreich hatte sich bereits länger hingezogen. Zuletzt hatten die Klostergegner - sie stehen dem Standort kritisch gegenüber - eine Volksabstimmung erreicht, welche für Juni angesetzt wurde - mehr dazu in St. Andrä: Volksabstimmung am 11. Juni.

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