A4-Drama: Noch immer kein Prozesstermin

Jene fünf mutmaßlichen Schlepper, die nach der A4-Flüchtlingstragödie von Parndorf vor einem Jahr festgenommen worden sind, sitzen weiter in Ungarn in U-Haft. Wann ihnen der Prozess in Kecskemet in Ungarn gemacht wird, ist noch unklar.

Ein Jahr, nachdem die 71 toten Flüchtlinge in einem Kühl-Lkw an der Ostautobahn bei Parndorf entdeckt wurden, ist der Fall gerichtlich noch immer offen. Die fünf mutmaßlichen Schlepper im Alter von 28 bis 50 Jahren stammen aus Bulgarien und Afghanistan. Drei wurden nur einen Tag nach dem grausigen Fund in Ungarn festgenommen. Zwei Tage später gab es zwei weitere Festnahmen.

Die Männer sollen den Kühl-Lkw gefahren haben bzw. für die Schleppung der 71 toten Flüchtlinge verantwortlich sein. Start der Todesfahrt war im ungarischen Kecskemet. Noch in Ungarn dürften die Flüchtlinge in dem Lkw erstickt sein. Deshalb übernahmen auch die ungarischen Behörden das Verfahren.

Erhebungen noch nicht abgeschlossen

In Kecskemet warten die fünf Schlepper auch weiter auf ihren Prozess. Ihnen wird unter anderem geschäftsmäßig organisierter Menschenhandel und Menschenschmuggel vorgeworfen. Laut der Staatsanwaltschaft in Kecskemet sind die polizeilichen Erhebungen noch nicht zur Gänze abgeschlossen, daher sei auch die Anklageerhebung noch offen. Ursprünglich hieß es, dass der Prozess im Herbst beginnt. Genauen Termin gibt es aber noch keinen.

Am 27. August 2015 hatten burgenländische Polizeibeamte in einem Kühlwagen, der in einer Pannenbucht der A4 bei Parndorf abgestellt war, die Leichen von 59 Männern, acht Frauen und vier Kindern gefunden - mehr dazu in Flüchtlings-Drama auf A4: Ein Jahr danach.