Ausnahme-Wissenschafter aus dem Burgenland
Der 30-jährige Hannes Mikula aus Edelstal forscht am Institut für angewandte Synthesechemie. Sein Spezialgebiet ist die Entwicklung neuer Methoden und Testverfahren im medizinisch-diagnostischen Bereich. "Ich nenne es das „Lego" der Chemie. Aus vielen kleinen Bausteinen wird eine Sache für eine gezielte Verwendung gebaut, beispielsweise für den medizinischen Bereich“, erklärte Mikula.
Der entscheidende Anstoß für die Beschäftigung mit Chemie, kam einst von seiner Hauptschullehrerin in Kittsee. „Sie hat meine Eltern davon überzeugt mir die Chemie zu erlauben“, so Mikula.
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Nach der Hauptschule in Chemie-HTL
Nach der Hauptschule besuchte Hannes Mikula eine Chemie-HTL in Wien und ging dann weiter auf die Technische Universität, wo er im vergangenen Jahr sein Doktoratsstudium abschloß. Weil er seit der HTL stets nur Auszeichnungen und Bestnoten erhielt, promovierte der zweifache Familienvater kürzlich sub auspiciis praesidentis, also im Beisein des Bundespräsidenten Heinz Fischer. „Im Endeffekt ist es eine große Portion Glück, denn normalerweise weiß kein Vierzehnjähriger, dass es diese Auszeichnung gibt, aber da ist es schon entscheidend“, erklärte Mikula.
In seine Heimatgemeinde Edelstal kommt Hannes Mikula zwar regelmäßig, doch sein Lebensmittelpunkt hat sich nach Niederösterreich verschoben. Er wohnt mit seiner ebenfalls studierenden Frau und den beiden Kindern in Zwentendorf.
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Forschungsschwerpunkt Magnetlagertechnik
Matthias Hofer aus Mannersdorf an der Rabnitz unterrichtet am Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der Technischen Universität Wien. Er hat bereits Erfahrung aus der Privatwirtschaft. „Man ist etwas freier in der Forschung, als in der Industrie, wo das Produkt langfristig im Vordergrund steht“, sagte Hofer.
Matthias Hofer beschäftigte sich mit der Vereinfachung von elektrischen Antriebssystemen. Er betreut den Forschungsschwerpunkt Magnetlagertechnik. „Es geht um magnetisches Schweben. Um Dinge, wie zum Beispiel eine Welle eines Motors, magnetisch in Schwebe zu halten. Dadurch braucht man keine Kugellager, das wird aktiv geregelt mittels Elektronik und einem Computerchip“, sagte Hofer.
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Pendelt täglich nach Wien
Doch der hochqualifizierte Techniker und Forscher ist äußerst heimatverbunden. Wie tausende andere Burgenländer pendelt er täglich zur Arbeit nach Wien. In der Freizeit spielt er Horn und Posaune beim Musikverein Mannersdorf. Er ist geprüfter Kapellmeister, leidenschaftlicher Nebenerwerbslandwirt und Familienvater. „Ich mache mein Brennholz selber. Ich bin ganz stolz darauf, nicht nur Forscher zu sein, sondern auch etwas Handwerkliches zu tun“, so Hofer.
Die beiden Nachwuchsforscher aus dem Burgenland bekamen in ihrer noch jungen Karriere bereits zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Matthias Hofer ist fest im Burgenland verankert. Hannes Mikula ist auf dem Sprung über den großen Teich. Sobald die Partnerin promoviert hat, wird die ganze Familie für zwei Jahre nach Boston an die Havard Universität übersiedeln.