Leithaprodersdorf: Projekte für die Zukunft

Leithaprodersdorf im Bezirk Eisenstadt-Umgebung kann auf eine lange Siedlungsgeschichte zurückblicken. Schon Kelten und Römer fühlten sich hinter dem Leithaberg wohl. Das bekannteste historische Gebäude der Gemeinde stammt allerdings aus dem 13. Jahrhundert: Das „G’schlößl“.

Seit dem Vorjahr ist es offiziell: Leithaprodersdorf ist die älteste Gemeinde des Burgenlandes, das ist auch wissenschaftlich so belegt. Ein Archäologe des Bundesdenkmalamtes stieß in einer Urkunde aus dem Jahr 833 auf das Wort „Lithaha“, also den Fluss Leitha. Aber man will sich nicht auf der ruhmreichen Vergangenheit ausruhen. Es gibt auch viele zukunftsträchtige Projekte, wie zum Beispiel der Bau einer Mehrzweckhalle oder die Ausstiegsstelle für Kanufahrer an der Leitha.

Die Ausgangslage:

Leithaprodersdorf ist eine ÖVP-Gemeinde, das hat sich auch einmal mehr bei der Wahl im Jahr 2012 gezeigt. Die ÖVP sicherte sich 14 der insgesamt 19 Mandate. Die SPÖ hat ihre vier Mandate behalten. Neu im Gemeinderat ist die LPL, die Liste Paul, mit Einzelkämpfer Josef Paul Trapichler. Der ehemalige ÖVP-Politiker hat der Partei den Rücken gekehrt, seine eigene, unabhängige Liste gegründet und ein Mandat gewonnen. Die Bürgermeisterwahl konnte neuerlich Martin Radatz von der ÖVP klar für sich entscheiden, sogar mit leichtem Stimmengewinn. Acht von zehn Wählern haben ihm ihre Stimme gegeben.

Der Wahlkampf:

ÖVP-Bürgermeister Martin Radatz will nach zehn Jahren sein Amt neuerlich verteidigen. Aus seiner Sicht gibt es noch genug zu tun, zum Beispiel im Hinblick auf das Wirtshaus-Sterben, denn in der Gemeinde seien kürzlich zwei Wirtshäuser geschlossen worden. Das Wichtigste sei sicher die Fertigstellung der neuen Sport- und Kulturhalle. Man habe ein sehr intensives Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen und dafür brauche man diese Halle. Man wolle sie im kommenden Jahr fertigstellen, so Radatz.

Für die SPÖ geht, heuer bereits zum zweiten Mal, Karl Matthias Posch ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Ihm sind vor allem die Themen Straßenausbau und Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Siedlungsgebieten ein Anliegen. Außerdem wollee er auch den weiteren Ausbau einer Wohnhausanlage in der Gemeinde vorantreiben, so Posch.

Josef Paul Trapichler von der Liste Paul stellt sich heuer auch der Wahl zum Bürgermeister. Transparenz und Überparteilichkeit haben für ihn besonderen Wert. Ein großes Anliegen seien auch die Pflege des Ortsbildes und der Landschaftselemente. Da werde derzeit zu wenig getan. Auch müsse die Erweiterung einer Wohnhausanlage vorangetrieben werden, so Trapichler. ÖVP, SPÖ und Liste Paul hoffen auf Mandats-Zugewinne.

(Sendunghinweis: „Radio Burgenland Aktuell“, 2.9.2017)

Link:

• Alle Ergebnisse der Gemeinderatswahlen vom 1. Oktober 2017